Jazzschmiede: Homebrew – musikalisch wie literarisch

Januar 15, 2025 Von MartinKuenkele

Homebrew – Selbstgebrautes (Bier) – steht für eigene Kompositionen, also für zukünftige Jazz-Standards. ‚Green Chair‘ etwa von Wolfgang Hornstein, wobei offen bleibt, welches Grün gemeint ist (Zwischenruf ‚Feengrün’) oder ‚Snwal‘ von Norbert Paul, inspiriert durch ‚Lawns‘ von Carla Bley, zwei etwas ruhigere Eigenkompositionen. ‚Quick & Dirty‘ von Thomas Honnecker wird von ihm angekündigt etwas flotter zu werden. Er hatte kein Vorbild für dieses Stück: „Die Ideen entstehen einfach so bei mir.“

Schon mal ein gelungener Auftakt vom Kernteam. Daniel Jonetat – der Organisator der Jazzschmiede – kündigt noch ein weitere Homebrew-Session im Laufe des Abends an – am Ende des ersten Sets.

Dann geht es weiter mit der Setlist für das erste Set: ‚So What‘, ‚Summer Set‘, ‚In a mellow tone‘ und schließlich ‚Ain’t Misbehavin‘.

Werner Otto Klein ist ein Profi, der Gitarre studiert hat und der schon lange zusammen mit Klaus Engroff spielt. Klaus spielt Perkussion bei den drei folgenden Stücken. „Eigentlich kein Jazz.“ kündigt Werner an, der die Stücke über die letzten Jahre komponiert hat. Wir sind trotzdem gespannt: ‚Sunday Afternoon‘, ‚Monsoon‘ und ‚Fiesta‘ sind die Titel – einfach hörenswert. Warum einordnen in eine Schublade?

Danach eine literarische Eigenkomposition in Form eines längeren Gedichtes von Klaus Engroff in ‚AABBCC …‘-Form, weil jede zweite Zeile sich auf die Zeile davor reimt. Klaus hat in dieser Form zusammengefasst was ihn aktuell persönlich bewegt.

Das zweite Set beginnt wieder mit einer freien Improvisation – die erste in dieser Reihe vor ein paar Wochen war etwas spannender von den Harmonien. „Wichtig ist“, sagt Norbert, „dass Nicht-Spielen auch zur freien Improvisation dazu gehört …“ Heißt wohl auch ‚Raum lassen für die anderen Mitspieler bzw. Mitspielerinnen‘.

Nach ‚Sandu‘ wird etwas abgewichen von der ursprünglichen Setlist, weil ein Teilnehmer ausgefallen ist. ‚It‘s wonderful‘ gefolgt von einem mir unbekannten Stück und dann ‚September in the Rain‘, ‚Burgundy Street Blues‘, ‚Louisiana Fairytale‘, ‚What Kind of Fool Am I‘ in wechselnder Besetzung.

Dann ist der Abend schon wieder vorüber. Abbauen und Einräumen der Utensilien – Mischpult(e), Kabel, Mikroständer, Schlagzeug, Mikros, Spots, TV-Kamera – es ist jedes Mal ein ganze Menge – in den Anhänger von Daniel und den Kombi von Klaus. Aufbauen der Tische des Restaurants. Tschüß.

Das nächste Treffen ist am 12.2.2025, dazwischen am 7.2.2025 TRIOVISION zu einem Konzert. Es bleibt attraktiv.