JazzTalk 145: Niescier | Reid | Harris

Dezember 8, 2023 Von MartinKuenkele

Präsenz und Präzision zeichnete die Performance von Angelika Niescier am Saxophon, Tomeka Reid am Cello und Savannah Harris am Schlagzeug aus.

Der unglaubliche Ideenreichtum Angelika Niesciers ist Dreh-und Angelpunkt. Melodien spontan entwickelt und sofort präzise umgesetzt, schnell und expressiv. Mit wechselnden Rhythmen unterlegt, so schnell, dass man als Zuhörer völlig platt ist, wenn man dem folgen will, was die drei on stage alles erzeugen.

Wolfram Knauer, der Leiter der Jazzinstituts, fragt im Jazztalk nach den Räumlichkeiten und welchen Einfluss sie auf die Musik haben. Savannah Harris überlegt etwas – die Frage nach dem Einfluss des ‚venue‘ hat sie nicht erwartet – und erklärt, dass sie in einem derartigen Gewölbe noch nicht oft gespielt hat. Das gibt es so nicht ‚in the states‘. Der Ort der Aufführung hat natürlich einen Einfluss.

Nach dem Jazztalk geht es weiter mit dem zweiten set. Bei einer Passage zwischen Angelika und Tomeka kommt spontan Applaus auf ob des tollen Zusammenspiels. Jazz und Kammermusik. Eine tolle Kombination.

‚Liquid stone‘ als Zugabe auf Vorschlag von Tomeka Reid. ‚Sie wollen mich leiden sehen‘, sagt Angelika Niescier, ‚aber wollen wir doch mal sehen …‘ Es gibt nichts, was Angelika zur Verzweiflung bringen könnte. Das Stück kannte ich schon vom 50. Jazzfestival in Frankfurt 2019. Wenn ich mich recht erinnere, die damalige Auftragsarbeit, aber ich kann mich auch irren. Sei’s drum … es war insgesamt ein Hochgenuss.

Niescier | Reid | Harris im Keller unter dem Jazzinstitut in Darmstadt.