Antonio Borghinis ‚Banquet of consequences‘

Januar 10, 2025 Von MartinKuenkele

Antonio Borghini am Kontrabass strahlt, wenn etwas besonders gut klappt. Eigentlich hätte er dazu die ganze Zeit Anlass, weil das Zusammenspiel mit seinen vier Mitmusikern

  • Pierre Borel (altsax)
  • Tobias Delius (tenorsax, cl)
  • Louis Laurain (tp)
  • Steve Heather (dr)

und der Japanerin Rieko Okuda am Piano perfekt funktioniert.

Es fängt an mit einer Passage, bei der die einzelnen Musiker jeder für sich spielt, die Pianistin schnelle Läufe, einer der Bläser Melodiestücke, alle begleitet vom Schlagzeug. Solche Passagen in anderer Aufteilung gibt es immer wieder aus denen plötzlich oder langsam steigernd ein richtig ‚fetter‘ opulenter Abschnitt wird. Immer mit ganz tollen Melodien, z.T. zusammen gespielt, dann wieder jedes einzelne Instrument für sich unterstützt durch die anderen. Es macht großen Spaß das zu hören, ja zu erleben!

Spannend ist auch, mit welchen Mitteln Rhythmus angekündigt wird, z.B. mit den Klappen der Trompete, laut und vernehmlich. Es kommen neben den ‚Standard‘-Instrumenten auch andere zu Einsatz: Flöten, Pfeifen … ich konnte sie mir nicht alle merken. Der Tenorsaxophonist pfeift und spricht einen Text auf Französisch, die Pianisten rezitiert in Japanisch(?). Alles passt perfekt zusammen und trotzdem hat jeder seinen Freiraum für seine oder ihre Parts fürs Solo.

Zwei Zugaben, das Publikum – der Gewölbekeller unter dem Jazzinstitut ist voll – ist begeistert. Zurecht!