The Dorf beim Darmstädter Jazzherbst 2024
September 27, 2024Rüdiger Schwenk – 1. Vorsitzender des Förderverein Jazz – kündigt 25 Musiker an. Ein Raunen geht durch den Saal der Bessunger Knabenschule und es wird geklatscht. Er kündigt ‚The Dorf‘ an. Das ist wie ein Schwarm der nach Süden fliegt.
‚Genauso‘, denke ich mir, als die ersten Klänge ertönen, ‚und noch viel besser‘. The Dorf beginnt wuchtig. Zwei Schlagzeuger – Simon Camatta und Marvin Blamberg – treiben voran. Zu Beginn ist es eine Entdeckungsreise aus der Suche nach der Quelle der einzelnen Klänge. Ständig etwas Neues auf einem Fundament getragen von den Bassisten Johannes Nebel und Volker Kamp und den Drummern.
Ein Saxophon tritt in den Vordergrund. Welches, entweder das von Florian Walter oder von Jakob Jentgens, die nebeneinander stehen? Aber dann ist schon die Trompete (Markus Türk) präsent. Aha, neben der Sängerin (Marie Daniels). Diese passt wunderbar zum Ganzen und manchmal nicht, weil sie dann einen neuen Akzent setzt.
Neben dem (manchmal) dirigierenden Jan Klare (Air Movement) bedient Gilda Razani mit ihren bloßen Händen das Theremin. Oft sitzt der Schwarmleader gebückt vor der Cellistin Emily Witbrodt um nicht den Blick für die Zuschauer/-hörer bzw. Zuschauerinnen/-hörerinnen zu verstellen, während das Village vorantreibt zu immer neuen Überraschungen.
Dann im Hintergrund nicht zu übersehen und zu überhören, das Sousaphon, gespielt von Alex Morsey. Bei einem der nächsten Stücke eine lange Passage Elektronik. Este Kirchhoff/Achim Zepezauer sind in ihrem Element und zaubern die unglaublichsten Klänge. Immer wieder kommt eine der Gitarren durch, links auf der Bühne Raissa Mehner, rechts Christian Hammer bzw. Serge Corteyn oder neben der Cellistin, Martin Verborg mit seiner Violine. Mittendrin steckt Oliver Siegel am Keyboard, fast nicht zu sehen, aber immer wieder zu hören. Die Klarinette (Shabnam Parvaresh) spielt kurze Licks dazwischen.
Das alles ist sehr dynamisch, von der Lautstärke, aber auch den verschiedenen Sounds. Manchmal sehr akzentuiert, dann wieder eher wie ein Klangteppich, der sich entwickelt oder als Kontrast darstellt, zu dem was in diesem Augenblick endet. Was für eine Phantasie steckt dahinter, das alles zu planen, festzuhalten und umzusetzen?
Alles konnte ich nicht entdecken, deswegen hier nochmals aufgeführt das Line-Up:
- Marie Daniels – Gesang
- Oona Kastner – Gesang, Klavier
- Martin Verborg – Violine
- Emily Witbrodt – Cello
- Markus Türk – Trompete
- Maria Trautmann – Posaune
- Moritz Anthes – Posaune
- Max Wehner – Posaune
- Adrian Prost – Posaune
- Alex Morsey – Sousaphon
- Shabnam Parvaresh – Klarinette
- Florian Walter – Saxophon
- Jakob Jentgens – Saxophon
- Raissa Mehner – Gitarre
- Christian Hammer – Gitarre
- Serge Corteyn – Gitarre
- Oliver Siegel – Klavier
- Gilda Razani – Theremin
- Achim Zepezauer – Elektronik
- Este Kirchhoff – Elektronik
- Johannes Nebel – Bass
- Volker Kamp – Bass
- Simon Camatta – Schlagzeug
- Marvin Blamberg – Schlagzeug
- Denis Cosmar – Sound
Leitung und Air Movement: Jan Klare