Der Pianistin Sun-Young Nam wird der Darmstädter Musikpreis 2024 verliehen, Stipendium geht an Samba Gueye

April 17, 2024 Von MartinKuenkele

Am 17. April 2024 fand wie seit 2005 alljährlich die Verleihung des Darmstädter Musikpreises statt.

Preisträgerin ist Sun-Young Nam, Pianistin und wie wir erfahren durch die einleitenden Worte des Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Darmstadt, Dr. Sascha Ahnert, auch Schlagzeugerin.

Sun-Young Nam spielt ein Stück, das von Helmut Lachenmann komponiert wurde und so gar nicht dem entspricht, was man sonst von ihm kennt.

In der von der Geschäftsführerin der Internationalen Ensemble Modern Akademie Christiane Engelbrecht gehaltenen Laudatio erfahren die Zuschauer und Zuhörer (damit sind ausdrücklich nicht nur die Männer gemeint) mehr über das Leben und die musikalische Entwicklung der Preisträgerin.

Geboren im Südosten von Südkorea flog sie in regelmäßigen Abständen zu ihrer Ausbildung nach Seoul, das ganz im Nordwesten liegt, um dort Klavier zu studieren.

Wir erfahren von ihrer Begegnung mit Karl-Heinz Stockhausen. Zweimal gewann sie die den ersten Preis bei den in Kürten stattfindenden Stockhausen-Kursen. Den Meisten im Saal der Centralstation dürfte das ‚Trio Catch‘ bekannt sein, eines der Ensembles mit dem Sun-Young Nam konzertiert.

Frau Engelbrecht hebt hervor, dass Sun-Young Nam an ‚ihrer‘ Akademie IEMA den einjährigen Masterstudiengang absolviert hat. Auf der Webseite (Slider Nr. 6) findet man auch ein Bild mit dem damaligen Gastdozenten Helmut Lachenmann, zu dem die Preisträgerin auch freundschaftlich verbunden ist.

Im Duo singt der Leiter der Akademie für Tonkunst Thomas E. Bauer und spielt Sun-Young Nam vier Stücke von György Ligeti … auf ungarisch und wir sollen uns Bilder dabei vorstellen von der Puszta, ungefähr so, wie im Film ‚Ich denke oft an Piroschka‘, sagt einleitend Thomas Bauer, der nebenberuflich – wie er sagt – auch Sänger (Bariton) ist.

Nach einem weiteren nicht weniger spektakulären Vortrag mit acht Händen am Klavier Szenenwechsel:

Der Stipendiat des Darmstädter Musikpreises Samba Gueye betritt die Bühne und nach und nach kommen die anderen Musiker seiner Band dazu. Samba Gueye grenzt die zu erwartenden Stücke stilistisch ab zu denen, die sie sonst auch noch spielen: „Die nächsten beiden Stücke sind eher swingend, als mehr dem Jazz zuzuordnen, als dem Rock.“

Dann folgenden zwei sehr schöne Stücke mit Samba Gueye am Keyboard.

In seiner Dankesadresse geht Samba Gueye auf den aktuellen Notstand für die hiesigen Bands ein: „Bitte sorgt dafür, dass wieder Proberäume entstehen hier in Darmstadt!“, ein Appell der einen spontanem Beifall auslöst. Es sind scheinbar nicht wenige im Saal, die von der Schließung im Jahr zuvor des Gebäudes, in dem sich die Proberäume befanden, betroffen waren.